Mordfall Bräutigam 1972
Wir zitieren hier aus einem ebenso spannenden wie informativen (und sehr empfehlenswerten) Buch von Bernd Sternal:
„Der Kinomörder
Das Rex-Filmtheater in Bad Harzburg wurde am 13. März 1972 zum Schauplatz eines grausamen Verbrechens. Ein Mord war geschehen und das Opfer bis zur Unkenntlichkeit verbrannt. Schnell wurde klar, das Opfer war eine Frau. Es handelte sich bei der Ermordeten offensichtlich um die Inhaberin des Kinos, Frau Dora Bräutigam. Alle Indizien deuteten auf den 54-jährigen Horst Bertz als Täter hin. Nachdem sich die Erkenntnisse verdichtet hatten, wurde Bertz verhaftet. Er konnte die Justiz jedoch austricksen, indem er Krankheit vortäuschte und aus dem Haftkrankenhaus floh. Dazu zog er sich einen Arztkittel über und verschwand, ohne aufgehalten zu werden. Die Freiheit konnte Bertz jedoch nur wenige Tage genießen, dann endete seine Flucht in einem Bus am Bahnhof Altona durch erneute Festnahme. Im Mordprozess gegen Horst Bertz wurden finanzielle Schwierigkeiten aufgedeckt. Er hatte als Vertrauter von Dora Bräutigam deren Konten zu ihrem Nachteil manipuliert. Anscheinend war die 57-Jährige hinter den Betrug gekommen, was Bertz veranlasste, sie zu ermorden. Um die Spuren zu verwischen, legte der Mörder dann einen Brand. Es half ihm alles nichts, Horst Bertz wurde vom Schwurgericht zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt.“
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